Ennio Morricone Cannes 2012
Georges Biard [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
Der Komponist und Dirigent Ennio Morricone wurde am 10. November 1928 in Travestere, Rom geboren und starb am 06. Juli 2020 ebenda. Er arbeitete auch unter den Pseudonymen Dan Savio und Leo Nichols und komponierte die Filmmusik von über 500 Filmen. Sein Name wird vornehmlich mit dem Genre Italowestern verbunden. Er hat für 30 Western die Filmmusik komponiert. Er komponierte natürlich auch für andere Genres. Besondere Bekanntheit erlangte er durch die Filmmusik für den Italowestern-Klassiker "Zwei glorreiche Halunken", zum Western-Epos "Spiel mir das Lied vom Tod (Once Upon a Time in the West)" zu "Mission" und zu "Cinema Paradiso". Morricone ist zweifacher Oscar Preisträger. Den ersten erhielt er 2007 für sein Lebenswerk und den zweiten 2016 für The Hateful Eight von Quentin Tarantino.

Das leben von Ennio Morricone

Ennio Morricone studierte im Konservatorium von Santa Cecilia Trompete und Chormusik. 1946 erhielt er sein Konzertdiplom als Trompeter. Es folgte sein erstes Engagement als Theaterkomponist. Für einen italienische Rundfunksender gestaltete er 1953 das Abendprogramm. 1954 schloss er seine Ausbildung am Konservatorium als Komponist mit einem Diplom ab. Im Jahr 1956 ehelichte er Maria Travia. Mitte 1950er Jahre etablierte sich Morricone mit Kammermusik- und Orchesterwerken in der musikalischen Avantgarde seines Landes. In Darmstadt besuchte er 1958 die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik. Im gleichen Jahr unterschrieb Ennio Morricone einen Arbeitsvertrag als Musikassistent bei der Rundfunkanstalt Radiotelevisione Italiana. Dort war er als Arrangeur tätig.

Komposition der ersten Filmmusik

Seine erste Filmmusik für Luciano Salces Il Federale komponierte Morricone 1961. Der Internationale Erfolg ließ jedoch noch einige Jahre auf sich warten. 1964 begann seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Sergio Leone und Bernado Bertolucci. Für Leone schrieb er die Musik für "Für eine Handvoll Dollar", "Zwei glorreiche Halunken" und "Spiel mir das Lied vom Tod". Morricones kompositionen unterscheiden sich Stark von den symphonischen Western-Soundtracks aus Hollywood. Die Filmmusiken wirkten durch ungewöhnliche Soundelemente, wie Maultrommeln, Pfiffe, Schreie, Kojotengeheul, Eulenrufe und weiteren, stilbildend und innovativ. Er konnte mit einigen Kompositionen sogar Hitparadenerfolge feiern.

Von 1964 bis in die 1970er Jahre spielte er im, von Frabco Evangelisti, initiierten Improvisationsensemble Gruppo di improvisazioni Nuova Consonanza. 1984 gründete Morricone mit anderen Komponisten zusammen das I.R.TE.M . Das I.R.TE.M ist eine Forschungsanstalt für musikalisches Theater. Ab Mitte der 1990er Jahre komponierte Ennio Morricone für etwa 15 Filme pro Jahr.

Arbeit als Dirigent

Neben den komponieren von Filmmusik, dirigierte Ennio Morricone eine große Anzahl von Orchestern. Für mehre Konzerte, sowie Filmmusikaufnahmen arbeitet er mit dem Roma Sonfonietta Orchetra zusammen. Mit diesem Orchester gab Morricone im Februar 2007 auch ein Ehrenkonzert zum Amtsantritt des Generalsekretärs der Vereinten nationen Ban Ki-moon.

Er schrieb nben den Filmmusiken auch weiterhin Kammermusik für Solisten und diverse Formationen, sowie Kantaten und Messen.

Ennio Morricone - sein Werk

Mit seiner Musik trug Ennio Morricone zum Welterfolg der Leone-Western, wie Spiel mir das Lied vom Tod, bei. Sergio Leone bekannte einmal, das Morricone mehr ein Drehbuchautor als ein Komponist sei. Vom Morricone ist folgendes Zitat überliefert:

"Filmmusik braucht Raum, um sich entfalten zu können. Der Film muss der Musik Zeit geben, um sich zu entwickeln."

Zu den Werken (Filmografie) von Ennio Morricone zählen:

1964: Für eine Handvoll Dollar (Clint Eastwood, Marianne Koch u.a.)
1965: Für eine paar Dollar mehr (Clint Eastwood, Lee van Cleef, Klaus Kinski, u.a.)
1966: Zwei glorreiche Halunken (Clint Eastwood, Lee van Cleef, u.a.)
1968: Leichen pflastern seinen Weg (Jean-Louis Trintignant, Klaus Kinski, u.a.)
1968: Spiel mir das Lied vom Tod (Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, u.a.)
1970: Ein Fressen für die Geier (Clint Eastwood, Shirley MacLaine, u.a.)
1971: Todesmelodie (James Coburn, Rod Steiger, u.a.)
1973: Die Schlange (Yul Brynner, Henry Fonda, u.a.)
1975: Nobody ist der Größte (Terence Hill, Patrick McGoohan, Raimund Harmstorf, u.a.)
1977: Orca, der Killerwal (Richard harris, Charlotte Rampling, Bo Derek, u.a.)
1978: Ein Käfig voller Narren (Ugo Tognazzi, Michel Serrault, u.a.)
1981: Eine Faust geht nach Westen (Bud Spencer, Joe Bugner, u.a.)
1982: Das Ding aus einer anderen Welt (Kurt Russel, Keith David, u.a.)
1984: Es war einmal in Amerika (Robert DeNiro, Joe Pesci, James Woods, u.a.)
1985: Red Sonja (Brigitte Nielsen, Arnold Schwarzenegger, u.a.)
1987: Die Unbestechlichen (Kevin Coster, Robert DeNiro, Andy Garcia, u.a.)
1988: Frantic (Harrison Ford, David Huddleston, u.a.)
1991: Bugsy (Warren Beatty, Annette Bening, Harvey Keitel, Ben Kingsley, u.a.)
1994: Enthüllung (Michael Douglas, Demi Moore, u.a.)
1997: Lolita (Jeremy Irons, Melanie Griffith, Frank Langella, u.a.)
2002: Ripley's Game (John Malkovich, Dougray Scott, Ray Winstone, u.a.)
2012: Django Unchained (Jamie Foxx, Christoph Waltz, Kerry Washington, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Don Johnson, u.a.)
2015: The Hateful Eight (Samuel L. Jackson, Kurt Russel, Tim Roch, Michael Madsen u.a.)

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